Funtana hat das typische Aussehen des Küstendorfes behalten. Die Ureinwohner waren, bevor sie begonnen,  sich mit dem Tourismus zu beschäftigen, ausschließlich an der Fischerei oder Landwirtschaft gerichtet, weil das Meer, das Funtana bespült, reich an Fisch ist. Auch ist das Land  besonders fruchtbar. Beweis dafür sind die Resten des Architravs aus der Römischen Villa in Val Canelli, der Bucht Valkanela, der mit Girlanden geschmückt ist- Kränzen von Lauben und Früchten, die auf den Hörnern der Ochsenschädel hängen.

Der Ort Funtana entwickelte sich rund um die Pfarrkirche und das Kastell aus dem 17. Jh, welche der Herr von Funtana, Bernardo Borisi, auf einer Erhebung errichten ließ.

In früheren Aufzeichnungen werden der Hafen erwähnt und die nahegelegenen Quellen, nach denen der Ort seinen Namen bekam.

Über den Namen Funtana

In den Schriften von 1331 über die Investitur des Bischofs Pacea da Vedano aus Triest findet man den Hinweis, dass er das damalige „Fontana Giorgiana“ dem Edelmann Andrea Dandolo Veneto zum Lehen gab.

Andere Namen, unter denen Funtana erscheint, sind „Val de Fontane“, die Bucht der Quellen, „Fontana di Pace“, die Friedensquelle, oder auch „Portus Fontane“, der Hafen mit den Quellen.

Bis 1781 Grafschaft Funtana, d.h. „Contea di Fontane“, danach der Funtaner Bezirk „Distretto di Fontane“, erstreckt sich das Gebiet von Funtana von der Grenze der Grafschaft Vrsar, dem Val Fornazina, bis zum Val Sepera in Richtung Poreč.

Ende des 17. Jh hielt sich hier der Historiker Prospero Petronio auf, der in seinen Aufzeichnungen die beeindruckenden Ausmaße des Kastells besonders erwähnte, das laut ihm vier Meilen von Poreč und eine Meile von Vrsar entfernt war. Auch hinterließ er dem Ort einen Stich mit der Stadtansicht aus dem Jahr 1681.

Funtaner Quellen

Aus zwei Quellen nahe dem Meer versorgten sich die Bewohner des Kastells und entfernterer Orte mit Trinkwasser. Während der Sommertrockenheit transportierten sie auf Ochsenkarren und in Fässern das kostbare Wasser zu ihren Häusern.

Die Quellen wurden bei Flut, wenn der Jugo (Südwind) blies, vom Salzwasser überschwemmt. Sobald das Wasser aber zurückging, füllten sie sich wieder mit Trinkwasser.

iele Pfade und schmale Fußwege führten aus der näheren und ferneren Umgebung zu diesen Quellen, denn Wasser war in diesem Teil Istriens ein kostbares Gut. Heute werden die Gäste Funtanas mit dem Spruch begrüßt: „Funtana, an der Quelle der Freundschaft“. Dies steht sinnbildlich für die Gaben der Natur und die Gastfreundlichkeit der Einwohner.

Grafen Borisi

In alten Chroniken aus dem 15. und 16. Jh. wird berichtet, dass durch das Umsichgreifen der Malaria die Gegend stark entvölkert wurde. Die Lehnsherren siedelten deshalb Flüchtlinge aus den von den Türken eingenommenen Gebieten an, um die umliegenden Felder wieder zu bestellen.

Über Funtana herrschten die Grafen Borisi von Koper, die aber aus Bar, dem damaligen Doklea, stammten. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. hatte ihnen die venezianische Obrigkeit das Recht zugesprochen, sich hier niederzulassen. Im Jahre 1595 bescheinigte ihnen der Senat feierlich das Recht auf Funtana und im Jahre 1648 verlieh dieser der Familie den Titel der Erbgrafen. Alle Rechte und Titel wurden anfangs des 19. Jh. von Kaiser Franz I. bestätigt. So waren die Grafen Borisi die Herren Funtanas bis zur Abschaffung des Feudalismus in Istrien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Wie oben erwähnt,  ließ der Edelmann Bernardo aus der namhaften dokleanischen Familie Borisi aus Bar ein Kastell und eine Kirche errichten. Um diese siedelten sich nach und nach Bauern und Fischer, auch manche Matrosen und im Schiffsbau tätige Arbeiter an. Sie bauten die typischen istrischen Steinhäuser, die das Bild des alten Stadtkerns prägen.

Funtana heute

Das heutige Funtana dehnt sich weit über den historischen Teil der Stadt aus und neue Häuser entstanden längs der Hauptstraße Poreč – Vrsar.. Im modernen wie auch im alten Funtana gibt es wohl kaum eine Familie, die nicht während des Sommers Gäste in ihrem Haus beherbergt.

Für das leibliche Wohl braucht sich hier niemand zu sorgen, gibt es doch in ganz Istrien keinen Ort mit so vielen Restaurants, Gasthäuser, Konobas (Weinkellern) und Cafe-Bars.

Ein weiteres Angebot für seine Gäste sind die am malerischen Küstenstreifen von Zelena Laguna (Richtung Poreč) bis Valkanela (Richtung Vrsar) gelegenen Campingplätze und Hotels mit einem breitgefächerten Angebot an Freizeitbeschäftigung und Restaurants. Im Sommer werden hier bis zu zwanzigtausend Gästen registriert.

Man könnte meinen, das ginge auf Kosten der Qualität. Dem ist aber nicht so, wurde doch einige Jahre zuvor Funtana die Auszeichnung verliehen, „bester Fremdenverkehrsort“ der kleinen Orte an der Adriaküste zu sein. Wen erstaunt dies, wenn man sieht, wie die Bewohner Funtanas ihren Ort und das angrenzende Umland hegen und pflegen; sie möchten ihn für sich selbst aber ganz besonders auch für ihre Gäste immer mehr verbessern und schöner gestalten.